Digitalisierende Unternehmen werden bei der Schaffung von Arbeitsplätzen führend sein – und bald auch bei allem anderen
Als die Coronavirus-Pandemie uns alle zum ersten Mal heimsuchte, war unser erster Instinkt das Überleben. Die Idee war, sich zu verstecken, abzuwarten und zu überleben, um an einem anderen Tag der Bedrohung entgegenzuwirken. Angesichts der Neuartigkeit des Virus und einer Zukunft voller Unbekannter machte diese Strategie damals Sinn. Aber jetzt macht sie es nicht mehr!
Es ist Zeit für Unternehmen, sich zu digitalisieren – oder zu schrumpfen!
Eine aktuelle Studie der ManpowerGroup sammelte Perspektiven von mehr als 26.000 Arbeitgebern in mehr als 40 Ländern. Der „Skills Revolution Reboot 2021“ ergab, dass als Folge der globalen Pandemie 38% der Unternehmen ihre Digitalisierung und Automatisierung beschleunigen. Dem Bericht zufolge werden mehr Arbeitsplätze geschaffen als abgebaut; wobei 86% der Arbeitgeber, die automatisieren, planen, ihren Personalbestand zu erhöhen oder beizubehalten.
Demgegenüber gab fast die Hälfte (45%) der weltweit gefragten Unternehmen an, dass die Pandemie keinen Einfluss auf ihre Automatisierungspläne hat. Die restlichen 17% haben ihre Pläne zur Digitalisierung und Automatisierung im Zuge der Pandemie dagegen verlangsamt oder ganz gestoppt. Von diesen Unternehmen stocken nur 11% ihre Belegschaft auf. Es ist eine abwartende Haltung – aber wie lange werden sie noch warten (können)?
Es ist klar abzusehen, dass die digitalisierenden Unternehmen bei der Schaffung von Arbeitsplätzen – und bald auch bei allem anderen – die Nase vorn haben werden.
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Die am stärksten betroffenen Branchen sind bei der Digitalisierung gespalten
Die Branchen, die anfangs am stärksten von den Corona-bedingten Maßnahmen und Ausfällen betroffen waren, sind fast gleichmäßig aufgeteilt hinsichtlich ihrer Pläne, ihre Automatisierungsvorhaben zu beschleunigen oder zu verlangsamen.
- Im Einzelhandel beschleunigen 19% der Arbeitgeber ihre Automatisierungs-/Digitalisierungspläne, während 18% sie auf Eis gelegt haben.
- Im Bauwesen beschleunigen 17% der Arbeitgeber die Automatisierung, während 18% sie verlangsamen.
- Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes automatisieren 21% der Arbeitgeber schneller, während 19% zurückhaltend sind.
In der Finanz-, Versicherungs- und Immobilienbranche ist das Digitalisierungsgefälle weniger gleichmäßig: 21% beschleunigen ihre Digitalisierungsvorhaben und nur 11% legen diese Pläne auf Eis. Diese Branchen, die sich vergleichsweise bisher langsamer auf die Digitalisierung eingelassen haben, holen die verlorene Zeit nun wieder auf.
Keine Zielgerade in Sicht
Seit März letzten Jahres befinden sich Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen in einem Marathon. Alle rasen auf den Tag zu, an dem die Dinge wieder normal laufen und wir dort weitermachen können, wo wir aufgehört haben. Aber während die Monate verstrichen sind und wir unser persönliches und berufliches Leben an die weitreichenden Veränderungen durch die Pandemie angepasst haben, werden wir mit einer unangenehmen Tatsache konfrontiert: Es ist keine Ziellinie in Sicht, an der wir mit Covid-19 endgültig abschließen können.
Die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs war nie die Ziellinie bzw. der Moment, in dem die Unternehmen aufhören konnten zu rennen, zu verschnaufen und wieder zur Tagesordnung überzugehen. Selbst wenn die Impfstoffe vollständig verteilt sind, wenn Masken nicht mehr vorgeschrieben sind und große Versammlungen wieder sicher sind, werden die Auswirkungen der Pandemie noch lange in der Zukunft zu spüren sein.
Unternehmen, die sich auf die Digitalisierung und die virtuelle Natur dieser neuen Normalität einlassen, positionieren sich für mehr Flexibilität und Erfolg in einer Welt, die wahrscheinlich nie mehr dahin zurückkehren wird, wo sie einmal war. Diejenigen Unternehmen, die Investitionen dahingehend zurückhalten oder gar ausschließen, die immer noch die Hoffnung hegen, dass die Welt in ihre Komfortzone zurückkehren wird, werden weiter zurückbleiben.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich neu auszurichten, zu digitalisieren und an eine Welt anzupassen, die in absehbarer Zeit – vielleicht sogar in den nächsten fünf bis zehn Jahren – von Pandemien geprägt sein wird. Organisationen müssen die langfristigen Auswirkungen dieses Weltereignisses erkennen. Diejenigen, die das tun, werden sich in eine Position bringen, in der sie führend sind. Während diejenigen, die das nicht tun, schwinden werden. Die Zukunft der Arbeit ist digital.
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